Die Geschichte des Sprinkenhofs

Architektur und Historie des größten Hamburger Kontorhauses

 

Der Sprinkenhof ist ein Stück hamburgische Geschichte. Vor über 80 Jahren als Teil des Bauensembles Kontorhausviertel errichtet, war der Sprinkenhof Hamburgs größtes Wohn-, Geschäfts- und Lagerhaus seiner Zeit. Seither gehört er zu den architektonisch herausragenden Gebäuden der Hansestadt.

 


Die Geschichte des Gebäudes

Das Kontorhausviertel

Das Kontorhausviertel bezeichnet das Quartier rund um den Burchardplatz zwischen Mönckebergstraße und Speicherstadt. Es entstand Anfang des 20. Jahrhunderts unter der Planung von Oberbaudirektor Fritz Schumacher. Neben dem Sprinkenhof ist das Chilehaus mit seiner schiffsähnlichen Form das bekannteste Gebäude des seit 1983 denkmalgeschützten Bauensembles. Die Hamburger Speicherstadt mit Kontorhausviertel und Chilehaus wurden 2015 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.

Die Baugeschichte des Sprinkenhofs

Der Sprinkenhof hat seinen Namen nach Johann Sprink. Er hatte das Grundstück 1384 vom Domkapitel erworben. Auf dem Areal stand ein alter Wohnhof, der zugunsten des Neubaus abgerissen wurde. 

Der Sprinkenhof, ein gemeinsamer Bau der Brüder Hans und Oskar Gerson mit Fritz Höger, war zeitweilig das größte Kontorhaus Europas. Er wurde in drei Bauphasen errichtet: zuerst der zentrale Mittelbau, der die Springeltwiete überbrückt, dann der Westflügel in den Jahren 1929–1932 und schließlich der Ostflügel in der Zeit von 1939 bis 1943. Während des zweiten Bauabschnitts verstarb Hans Gerson. Die letzte Bauphase führte Fritz Höger, der 1933 in die NSDAP eingetreten war, allein durch, denn Oskar Gerson durfte als Jude seit 1933 aus rassistischen Gründen in Deutschland nicht mehr als Architekt arbeiten.

Die hanseatische Architektur

Der Sprinkenhof ist wie viele andere Bauten des Kontorhausviertels eine Arbeit des renommierten Architekten Fritz Höger. Damit ist das Kontorhausviertel ein eindrucksvolles Zeichen der traditionsreichen Geschichte der Hafen- und Hansestadt Hamburg. 

Der Sprinkenhof wurde im Baustil des Backsteinexpressionismus als Skelettbau aus Stahlbeton konzipiert. Rautenförmig gemauerter Backstein und regelmäßig angeordnete Keramiken, die Motive aus Wirtschaft, Handel und Verkehr darstellen, bilden an der Außenfassade ein auffälliges Muster. Der Zentralbau des Sprinkenhofs ist ein neunstöckiger blockförmiger Baukörper, an den östlich und westlich zwei weitere Bauteile anschließen.

Der Sprinkenhof heute

Der Zentralbau sowie der Westflügel des Sprinkenhofs befinden sich seit 2016 im Besitz der PATRIZIA GewerbeInvest KVG. Für das Asset-Management und die Vermarktung ist die PATRIZIA Deutschland GmbH verantwortlich. Das Gebäude wurde 2002 nach Plänen des Hamburger Architekturbüros Köhnholdt Kleffel Papay Warncke (heute KPW Papay Warncke und Partner Architekten mbB) umfassend saniert.